z. B. Sommertorn


Sommertörn nach Riga

In Sommer 2004 haben wir die Reise nach Riga angetreten. Riga mussten wir im Sommer 2000, als wir über Helsinki, Tallin, Saaremaa, Lettland, Klaipeda und Polen gesegelt sind, leider auslassen. Ein Blick auf die Lotsenkarte belegt schnell, warum: Der Rigaische Meerbusen ist so groß, dass man allein für die Anreise nach Riga schon ordentlich Zeit mitbringen muss. Und dann will man ja auch noch etwas von der Stadt sehen, also – mit Bedauern – aufgeschoben.

Wir sind am 20.6.2004 morgens in der Früh in Wismar von unserem Liegeplatz im Alten Hafen (in der Nähe des Bahnhofs) gestartet, dann über Warnemünde, Darss, Rügen (Glowe) nach Bornholm gesegelt, natürlich immer, was für die Reise insgesamt gilt, so wie Wind und Wetter es uns erlaubten.

Bornholm haben  wir bei Hasle angelaufen, ist ein immer gut zu erreichender Fischereihafen. Alternative wäre bei Ostlage auch Vang oder Hammerodde gewesen.  Bornholm ist regelmäßig eine sehr gute Möglichkeit, für Mitsegler an Bord zu kommen oder bereits, leider, wieder auszusteigen. Von Mukran-Sassnitz auf Rügen fährt eine Fähre unmittelbar nach Rönne, die kürzeste und schnellste Verbindung überhaupt. Mukran kann man mit dem Zug (IC) über Binz prima erreichen. Wenn dann Zeit ist, hätten wir auch noch nach Christiansö segeln können, einer östlich von Bornholm gelegenen ehemaligen Festungsinsel, die ihren Charakter über die Jahrhunderte unverändert behalten hat. Heute wird sie von vielen Touristen als Tagesgästen besucht. Abends legt sich eine wunderbare Ruhe über die Insel, dann sind dort nur noch die wenigen dort lebenden Einheimischen, ein paar Übernachtungsgäste und die Bootsbesatzung, gerne in der einzigen Kneipe auf der Insel. Aber uns trieb der Wind, der in den kommenden Tagen laut Wetterbericht erheblich auffrischte, also weiter nach Norden, über Utklippan nach Kalmar.

Utklippan, der Fliegensch…… in der Ostsee südlich der schonischen Küsten war schnell erreicht. Es handelt sich um einen natürlichen Hafen, der durch zwei große Felsen gebildet wird. Auf einem steht der wichtige Leuchturm. Wer will, kann abends dort kostenpflichtig  in die Sauna gehen (kleine Holzhütte auf Felsen), wird betrieben von dem einzigen Bewohner, dem Leuchturmwärter. 

Es ging weiter durch den Kalmarsund nach Kalmar, Übernachung in Grönhögen, einem kleinen, verschlafenen Nest an der Südspitze von Öland. Die Hafenmeister sind Deutsche, haben immer was zu erzählen, nehmen dabei auch gerne mal ein gutes Döschen Bier zu sich.Dann geht es den Kalmarsund nordwärts, kann bei achterlichem Wind und mitschiebendem Strom schnell gehen, muss aber nicht.  Wir hatten Glück. Kalmar ist wieder ein guter Umsteigerplatz, der Hafen liegt 5 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt. Kalmar ist ein eine sehenswerte Stadt mit einem wunderschönen, historisch bedeutsamen  Schloss,  gelegentlich finden Ritterfestspiele statt (spektakulär).

Von Kalmar sind wir weiter den Kalmarsund nach Norden gefahren, vorbei an Bornholm und die „Blaue Jungfrau“. Auch das Schloss Solliden (Königin Silvia) kann man gut sehen. Dann beginnt dort schon der ostschwedische Schärengarten. Die Schären sind ein einmaliges Naturschauspiel an der schwedischen Küste, der innere und der äußere Schärengarten lassen sich prima mit dem Segelboot durchfahren,  in schönsten Buchten kann an den Felsen festgemacht und auch gebadet werden (das ist aber einem anderen Jahr vorbehalten).

Von Oskarshamm ging es nach Visby, der alten Hansestadt auf Gotland. Die ganze Stadt ist bei der UNESCO als Weltkulturerbe eingetragen,  im Sommer findet man unzählige Gartenlokale. Das Klima ist wegen der umgebenden Kalkfelsen mediterran. Visby erreicht man gut mit der Fähre von Oskarsham (dorthin besteht eine sehr gute Zugverbindung von Hamburg aus – Strecke nach Stockholm) oder man fliegt von Stockholm. Bester Umsteiger also, allerdings nicht ganz preisgünstig.

Von Visby ging es in einem guten Schlag in die Rigaische Bucht, leider war der Stopp auf auf Saarema , hier unser Lieblingshafen Koiguste), oder dem wunderschönen verschlafenen Ruhnu nicht möglich, weil wir stetigen Südwestwind hatten und dann nicht mehr nach Riga hätten kommen können. Hinter Ruhnu begann der noch unbekannte Teil der Reise. Die wenigen kleinen Häfen haben noch kaum Infrastruktur, Hafenhandbuch ist mit Vorsicht zu genießen. Wir sind zu Fuß in die jeweilige Ortschaft, das Essen (in dem jeweiligen Hotel)  dort war sehr preisgünstig aber hervorragend. Im übrigen gilt für die ganze Rigaische Bucht: nicht Nachts segeln, da man die dort angebrachten Fischernetze nicht erkennen kann, auch sind viele nicht beleuchtete Schiffe unterwegs, Schiffer oder sonstige.

In Riga sind wir im städtischen Yachthafen gewesen, man kann sehr gut zu Fuß in die Stadt gehen, der Yachthafen hat alle erforderlichen Annehmlichkeiten. Vom Flughafen Riga sehr gut mit dem Taxi zu erreichen. Riga wird auch von Billigfliegern, u.a. ab Hamburg angefolgen, also guter Umsteiger. Riga spricht für sich selbst, da brauche ich keine Infos zu schicken. Nach 3 Tagen ging es wieder zurück, wegen der Einfahrt in die Rigaische Bucht kann man dies am Besten nur bei Südosten, ansonsten sind hässliche